Dem inneren Kompass anvertrauen

Dem inneren Kompass anvertrauen

Von Lockdown zu Quarantäne zu Lockdown…

Wir haben Italian verlassen mit einem aufatmen. Hinter uns haben wir 3 Wochen Olivenernte, 3 Wochen Mitarbeit in einem anderen Projekt, sowie zerschlagene Pläne der Weiterreise gelassen. Mit der Idee- wenn die äußere Reise derzeit nicht weiter geht, dann suchen wir nach Orten an denen wir Dinge lernen können die uns schon immer interessiert haben- sind wir nach Österreich aufgebrochen zu einer Familie welche mit Naturmaterialien baut.

Nach weiteren 2 Wochen und insgesamt viel Bewegung, Eindrücken und Lernerfahrungen gönnen wir uns Weihnachten nur für uns. 

Hier trifft unsere Stille auf geschäftige WeihnachtseinkäuferInnen und geschlossene Cafés in Wien. 

Wir genießen es im Bioladen nur das einzukaufen was wir richtig richtig gerne mögen, das was bei einem festen zu Hause selbstverständlich ist zelebrieren wir mit viel Freude. Hier kommt ein Lieblingsgericht mit Kindheitserinnerungen auf den Tisch und auch mal eine Pizza zum bestellen von einer Größe, die unsere 11 monatige Tochter dahinter verschwinden lässt.

Wir blicken zurück, werten aus was an gelebten Ideen aufgegangen ist und was weniger funktioniert hat. 

Mittlerweile für die Zeit des Lockdowns  bei einem Freund untergeschlupft, legt sich mein Gefühl wie ein frei schwebendes Teilchen, aufgewirbelt und bewegt zu sein.

Ich spüre in mir, dass das reisen nach einer äußeren Linearität nicht mehr stimmt und es mehr ein anvertrauen an einen inneren Kompass gibt. 

Es wächst nach all den Menschen die wir treffen durften eine Sehnsucht nach mehr Tiefe, welche beim wandern durch die täglichen Ortswechsel schlicht nicht möglich ist.

Die Idee gegen Kost und Logis zu arbeiten wird ebenfalls unter die Lupe genommen. Sie hat uns zum einen wertvolle Einblick hinter einige Arbeitsprozesse ermöglicht und gleichzeitig unterscheidet sich der Tagesablauf hier weniger von dem einer Berufstätigkeit mit zwei Halbtagsjobs- nur- dass ich nicht meine Arbeit tue und damit kein Geld verdiene.

Fazit: Solange ich etwas neues lerne, was ich wirklich erfahren will geht das Konzept auf- mehrere Wochen jedoch nur zu putzen und Holz zu hacken, ist nicht das wie ich meine nächsten Jahre verbringen will. 

Ich vermisse meine Arbeit, vor allem den Teil meiner Freiberuflichkeit als Coach und Gestalttherapeutin, mit Menschen wirklich in die Tiefe zu tauchen.

Bei den letzten Projekten lag der Fokus sehr im Außen, im erbauen von Dingen und weniger am forschen des menschlichen Miteinanders.

Das ist derzeit ganz andere, wir sind in einem weiteren Lockdown, statt Enge fühle ich diesmal jedoch Weite. 2 Menschen, die ebenso bereit sind sich verletzlich zu zeigen, im Dialog von ihrem Erleben zu sprechen. Es gibt angeregte Gespräche über die Gemeinsamkeit der Arbeit mit Paaren (mein Lieblingsgebiet) und der Arbeit in Unternehmen (der Arbeitsbereich meines Kollegen und Freundes bei dem wir gerade sind).

Es formt sich die Idee mit zwei weiteren Menschen einige Monate in Grichenland zu sein, einer Art Forschungslab.

Mein Herz sagt ja.

Peru wir nähern uns Dir – auf unsere Art.